Zur Abwechslung verfasse ich die
Einleitung mal, bevor ich mir den Film angesehen habe. Ich glaube,
das kann man bei einem Taubert-Film schon einmal machen.
Ich denke es gibt kaum einen anderen
Filmemacher aus Deutschland, der den gemeinen Internetmob mehr
polarisiert wie Jochen Taubert. Einige werden sagen, ihn Filmemacher
zu nennen, wäre schon eine Beleidigung für jeden „richtigen“
Regisseur. Sieht man sich bei der ofdb seine Filmografie findet man
dort 18 Filme (Kurzfilme mal ausgenommen). Schon beachtlich für
einen doch so untalentierten Regisseur. Beachtlich ist dann auch, das
er es für fast jeden seiner Filme einen Vertrieb gefunden hat und in
seinen Werken auch bekannte Gesichter aus Funk und Fernsehen.
Irgendwas muss doch gut sein an seinen Filmen. Glaubt man den
unzähligen Reviews, die sich auf das gesamte Internet verteilen,
eher nicht. Ich persönlich, habe nur versucht das Piratenmassaker zu
sehen und der war, sagen wir es mal vorsichtig, scheiße. Einer der
ganz, ganz, ganz wenigen Filme, den ich bei bestem Willen, nicht zu
Ende schauen konnte. Aber nun gebe ich erst einmal dem Dornröschen
eine Chance....
Tja, was soll ich sagen, ich habe es
geschafft. Mein erster Taubert-Film den ich komplett gesehen habe und
zwar, stellt euch nun einen Tusch vor, inklusive den Endcredits. Ich
muss aber gestehen, das ich zwischendurch eine Stunde Mittagsschlaf
halten musst um die Akkus wieder aufzuladen. Dies liegt aber nicht
daran das der Film so schlecht ist wie ihn viele machen. Es ist
einfach so, das Her Taubert sein Handwerk nicht versteht. Es wird zu
keinem Zeitpunkt geschafft, irgendwie ein Spannungsbogen aufzubauen
und auch die Musik ist so gewählt das sie dem ganzen nicht gerade
dienlich ist. Kameraarbeit und Schnitt sind auch eher unterer
Durchschnit. Teilweise kommt es einen so vor, als ob zwischendurch
mit einer qualitativ schlechteren Kamera gedreht wurde. Auch gibt es
am Ende eine Szene die klingt als ob sie (schlecht)
nachsynchronisiert wurde. Die Schauspieler, ich wage es gar nicht zu
sagen, haben mir recht gut gefallen. Das liegt aber nicht daran, weil
sie gut geschauspielert hätten, sondern weil sie sichtlich Spaß am
drehen hatten.
Jetzt habe ich doch glatt vergessen,
etwas über den Inhalt des Filmes zu schreiben. Wer hier einen
Märchenfilm erwartet, der in bester Jochen Taubert Tradition
kredenzt wird, wird enttäuscht sein. Es handelt sich hier um einen
Vampirfilm der in bester Jochen Taubert Tradition serviert wird. Ob
das wirklich besser ist, muss jeder für sich selber entscheiden.
Wenn Man genau hinschaut und dabei nicht einschläft, könnte man
vielleicht erkennen, das ihm hier eine Parodie auf das Vampirgenre
vorschwebte. Aber nun nochmal zum Inhalt: Dark Sun (AKA Dornröschen)
wird von der durchbürstbedürftige (das Wort habe ich gerade
erfunden und lasse es mir vielleicht schützen) Angie nach 500 Jahren
wieder zum Leben erweckt. Da blonde Dummchen durchbürsten nicht die
wahre Begabung eines Vampirs ist, strebt man nun die Weltherrschaft
an, so das man zur Vampirproduktion übergeht um eine Armee zu
basteln. Ob dies klappt müsst ihr euch selber ansehen.
Aber gibt es nur negatives zum Film zu
berichten? Nein. Neben den spaßhabenden Darstellern gibt es ab und
zu noch den ein oder anderen guten Gag zu sehen. Die Rolle des
Kumpels von Angie, der ihr hilf Dornröschen zu finden, gefällt mir
sehr gut. Außerdem gibt es ein paar Gags, die mein absolut niederes
Humorzentrum treffen. Da wäre unter anderem die Nonne, die Spenden
für ein Kinderheim sammelt und einfach 2 Kinder mitbekommt. Und dann
wäre ja noch der Klassiker, der Tritt in die Eier, wer Hot Shots 2
gesehen hat, weiß welches Resultat hier geliefert wird.
Gutzuheißen, sind auch die etlichen
Anspielungen auf andere Filme, die hier eingebaut wurden, so kann man
Referenzen zu Masters of the Universe, Highlander, Hellraiser oder
Nightmare on Elm Street entdecken.
Alles in allen haben wir wieder mal
kein guten Film von Jochen Taubert. So schlecht wie er aber von
vielen gemacht wird ist er aber auch nicht. Die Darsteller hatten
alle ihren Spaß und ein paar Schmunzler kann man sich auch abringen,
was will man denn mehr.
Die DVD wurde vom noch jungen Label MTM
neu aufgelegt. Die Scheibe kommt in einer kleinen Hartbox, die auf 66
Exemplare limitiert ist. Das Cover in Lederoptik gefällt mir sehr
gut. Das Bild ist recht gut und der Ton ist dem Alter entsprechend
annehmbar. Die erste Szene ist ziemlich verrauscht aber das legt sich
dann. Von der technischen Seite, der Veröffentlichung, gibt es
meinerseits nicht viel zu bemängeln...
Find Taubert ganz schrecklich. Habe aber Respekt davor, dass er sein Ding weiterhin durchzieht egal wie oft er dafür bepöbelt wird. Druchbürstbedürftig fließt jetzt gleich in meinen Wortschatz ein.
AntwortenLöschenHabe mir letzten Monat noch Tauberts Bob der Baggerführer gekauft, da traue ich mich nochnicht so richtig ran :D
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